Historie von TMS
2002, nach Fertigstellung einer provisorischen Version der geplanten Anwendung, konnte ich diese an verschiedenen Theatern vorführen und dabei grundsätzlich ermitteln, inwieweit eine solche Software an den Theatern als Alternative zu der bisherigen Praxis der Produktionsdokumentation akzeptiert werden würde. Nach einem sehr positiven Echo entschloss ich mich Anfang 2003 zusammen mit dem Diplominformatiker Bernd Gallkowski eine professionelle Version aufzubauen und diese an den Theatern anzubieten.
Mitte 2003 waren die wichtigsten Module durchprogrammiert und von unserem ersten Kunden, dem Stadttheater Hildesheim GmbH in Betrieb genommen worden. Umfangreiche Verbesserungen und Weiterentwicklungen wurden bis Ende 2003 in die Anwendung integriert. Mit Beginn des Jahres 2004 wurde die Vollversion von TMS mit den Modulen Bestellwesen, Handgeldabrechnung, Lagerverwaltung und Stundenabrechnung freigegeben. Kurze Zeit später waren auch die beiden Module Stückliste und Kalkulation integriert, so dass eine relativ komplette Sichtweise auf den Planungs-, Herstellungs- und Beschaffungsprozess gegeben war.
Mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, deren Werkstätten ohne Netzwerkverbindung zum Haupthaus betrieben werden, fanden wir den ersten Kunden, der TMS als Replikationslösung einsetzte; inzwischen werden die Daten via Internet synchronisiert. Seit mehr als sechs Jahren läuft diese Anwendung problemfrei.
Im Laufe der Produktpräsentationen an den verschiedenen Theatern kamen, vor allem von der Verwaltungsseite der Häuser, immer wieder Anfragen nach Möglichkeiten einer Bestellscheinfreigabe und einer Dokumentation von Änderungen an freigegebenen Bestellscheinen. Diesen Wünschen entsprechend wurde eine Freigabeverwaltung und eine Snapshoterstellung, die im Hintergrund jede Änderung an einem freigegebenen Bestellschein dokumentiert, integriert.
2005 wurde, auf Wunsch des Schauspielhauses Zürich, unseres ersten Kunden aus dem "Nichteuroraum", eine Währungsrechnerfunktion in die Bestellprocedere hinzuprogrammiert. Seitdem ist es möglich bei Bestellungen zwischen der Eingabe von Beträgen in Euro, oder einer weiteren, selbst zu definierenden Währung zu wählen. Alle Berichte werden standardmäßig in der Landeswährung ausgegeben.
3 Jahre später haben wir für unseren zweiten Kunden aus der Schweiz, dem Opernhaus Zürich, TMS um eine Budgetkontrolle erweitert, so dass vor der Freigabe eines Bestellscheins geprüft wird, ob das Inszenierungsbudget eingehalten bleibt.
Mit dem Fundus- und Inventarmodul wurde zu Beginn der Spielzeit 06 / 07 eine weitere große Anwendung fertiggestellt und von den ersten Kunden in Betrieb genommen. Hier können alle zum wiederkehrenden Gebrauch bestimmten Artikel, Dekorationsteile, etc. einer Abteilung (gegliedert in Ober- und Untergruppen) eingestellt und immer wieder abgerufen werden. Über eine Containerfunktion können unterschiedlichste Zusammenstellungen einzelner Artikel zu Katalogen organisiert werden. Über ein Bildverwaltungstool können jedem Artikel Digitalfotos zugeordnet werden. Die Speicherung erfolgt extern (ausserhalb der TMS-Datenbank), so dass auch andere Anwendungen auf die Dateien zugreifen können. Mit Hilfe eines integrierten Label-Designers ist es möglich eigene Ansichten von Katalogen und Abfragen zu erstellen. Bei Interesse von mehreren Anwendern ist daran gedacht eine komplette Verleihverwaltung dem Fundusmodul anzugliedern. Der Anschluß eines Internet-Marktplatzes ist ebenfalls möglich. Hierfür wird der aktive Einsatz auch der Theater unumgänglich sein.
Mittelfristig ist die Erweiterung von TMS um eine SQL-Server-Version vorgesehen.
Langfristig ist an die Zusammenführung der Artikel der Theaterlieferanten mit den Bestellscheinen der Theater als TMS-Anwendung im Internet gedacht.
Die Diskussion, nicht nur hierüber, führen wir gerne schon heute mit Ihnen persönlich.
Winfried Wagner